Beschreibe Dein Forschungsprojekt in 2-3 Sätzen: Der Baumhummer (Dryococelus australis) aus der Familie der Gespensterschrecken gilt als ausgestorben. Er lebte ursprünglich auf der Insel Lord Howe östlich von Australien. Durch eingeschleppte Carniovoren wurde die Art dezimiert und galt seit dem Jahr 1920 als ausgestorben, bis kürzlich auf der zur Lord-Howe-Inselgruppe gehörenden kleinen Felsinsel Ball’s Pyramid wieder lebende Exemplare gefunden wurden. Einer Forschungsexpedition gelang am 5. Februar 2021 zwei Weibchen und eine Nymphe des Baumhummers zu fangen. Seitdem wird die Nachzucht im Melbourner Zoo erfolgreich durchgeführt.
Nachdem Freizeitkletterer auf der kleinen spitzen Felsinsel Ball’s Pyramid, 23 Kilometer südöstlich der Lord-Howe-Insel, 1964 einen und 1969 zwei weitere tote Baumhummer (Dryococelus australis) entdeckt hatten, untersuchten Forscher den kargen Felsen im Jahr 2001 genauer.
Am späten Abend des 5. Februar 2001 fanden die beiden australischen Wissenschaftler Nicholas Carlile und David Proddel in etwa 65 m Höhe über dem Meeresniveau zwei Weibchen und eine weibliche Nymphe. Bei einer weiteren Untersuchung am 26. März 2002 zwischen 21:30 und 23:30 Uhr wurden auf einer kleinen Felsterrasse von 6 m × 30 m, auf der ein kleiner Teebaum der auf der Lord-Howe-Insel heimischen Art Melaleuca Howeana stand, 24 Exemplare gefunden, darunter lediglich zwei Männchen.
Wie diese Population auf diese Felseninsel gelangen konnte, ist nicht endgültig klar. Die Tiere könnten auf Treibholz angespült worden sein oder unbeabsichtigt auf dem von Schwalben mitgebrachten Nistmaterial auf die Insel gelangt sein.
Außerdem käme auch die Möglichkeit in Frage, dass Fischer die ersten Tiere als Köder mitgebracht haben.
Was uns antreibt: Suche, Detektierung und Erfassung der Anzahl weiterer Baumhummer auf den benachbarten Inseln sowie weitere Entahme für die Zucht und Auffrischung des Genpools. Damit soll das langfristige Überleben der Aussterben bedrohten Insektenart Dryococelus australis gesichert werden.
Was wir benötigen: Die zahlenmäßige Erfassung vom Aussterben bedrohter Tier- oder Insektenarten ist personalintensiv und kann nur innerhalb von Citizen Science Projekten erreicht werden. Benötigt werden ca. 100 Citizen Scientists, die auf die Inseln ausschwärmen, um die Insekten zu suchen und zu erfassen. Auf dem Schiff erfolgt die Dokumentation und korrespondierende Genanalysen.