Crew Leben an Bord

Als Schiffsärzte wehren wir uns gegen die Gewinnmaximierung großer Kreuzfahrt Veranstalter, die auch auf der Ausbeutung der Crew beruht. Das zum Großteil in asiatischen Ländern (über 75% der Besatzung stammten von den Philippinen oder Indonesien) rekrutierte Personal arbeitet vor allem im Housekeeping Bereich, meistens über Monate ohne einen Tag Freizeit (off-duty).

Die Heuer entspricht oftmals nicht dem europäischem Mindestlohn, da die Schiffe in Steuerparadiesen ausgeflaggt sind und damit die Dumpinglöhne und Arbeitsgesetze des Flaggenstaates greifen.

Gerade als Schiffsärzte kennen wir die Arbeitsüberlastung der Crew an Bord. Arbeitszeiten von über 12 Stunden am Tag sind keine Seltenheit. Körperliche Belastungserscheinungen und Depressionen sind bei Crewmitgliedern überproportional häufig verbreitet, da Urlaubstage oder freie Tage für die Crew nicht vorgesehen sind.

Langfristige Arbeitsverträge über den aktuellen Heuervertrag hinaus gibt es so gut wie nie, so dass Erkrankungen nicht gemeldet und Missstände nicht aufgezeigt werden. Als Ärzte fordern wir eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die zum Teil untragbaren Arbeitsbedingungen an Bord.

Auf unserem Citizen Science Forschungsschiff wird die Crew fair behandelt. Alle Crewmember haben mindestens einen freien Tag pro Woche bei einer fairen und angemessenen Heuer. Wir separieren die Crew nicht von unseren Gästen, die Crewmitglieder dürfen alle Gästebereiche betreten und nutzen.

Unser Citizen Scientists sind genauso Crew Member, so wie unsere Crew Member unsere Gäste sind. Dadurch resultiert die besondere, entspannte und zugleich motivierte Forschungsatmosphäre an Bord unseres Forschungsschiffs. Wir sind überzeugt, dass humane Arbeitsbedingungen den Teamgeist fördern.